Naturbahnrodeln - der Ralleysport auf Eis

Rennrodeln auf Naturbahn ist spektakulär, attraktiv und spannend zugleich.

Naturbahnrodeln ist die ursprünglichste Sportart des Rodelns und Variante des Rennrodelns, die sich zunächst parallel mit dem Rennrodeln auf Kunstbahn entwickelte und ab den 1960er Jahren eine eigene Disziplin wurde. 1966 gründete sich innerhalb des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) eine eigene Naturbahnkommission, die sich ausschließlich um diese Sportart kümmerte. Für den in den Alpenländern sehr populären Naturbahnrodelsport wurden eigene Wettbewerbe durchgeführt. Ab 1967 gab es den Europapokal, 1970 führte man in Kapfenberg die erste Europameisterschaft durch und 1979 wurde in Inzing die erste Weltmeisterschaft ausgetragen.

Eine Rennrodel für Naturbahnen besteht aus einer Sitzschale und einer Sitzmatte, zwei ungeteilten Sitzböcken, zwei Kufen und zwei Laufschienen. Die Laufschienen dürfen weder flexibel, noch quergeteilt sein. Die Außenkanten müssen eine Brechung aufweisen. Die Spurbreite beträgt maximal 450 mm (für Jugendliche maximal 400 mm). Die Breite des kompletten Schlittens darf 600 mm nicht überschreiten. Der Freiwinkel der Laufschienen darf maximal 45° bei den Einsitzern und 40° bei den Doppelsitzern und Jugendschlitten betragen. Das Gewicht beträgt maximal 20 kg für die Doppelsitzer und 14 kg für die Einsitzer.

Die Sportler tragen spezielles Schuhwerk. Die Schuhe sind mit fest auf einer Platte montierten Spikes versehen. Länge und Anzahl der Spikes sind frei wählbar. Des Weiteren werden Schutzhelme, Rennanzüge und spezielle Handschuhe, die an Innen- und Außenflächen der Fingerteile Stahlspikes besitzen, getragen.

Beim Start beschleunigt der Sportler den Rodel mit Paddelschlägen. Gesteuert wird der Rodel durch Gewichtsverlagerung – vor allem der Arme – mit den Füßen, sowie mit Riemen, die an den Kufenenden befestigt sind. Der Anbau von Fußstützen ist gestattet, die Verwendung von mechanischen Bremseinrichtungen untersagt. Der Start erfolgt sitzend auf einer vereisten Startrampe, die mit zwei geriffelten Haltegriffen versehen ist. Am Startplatz werden Gewicht und Abmessungen des Schlittens, Temperatur der Laufschienen und die Startnummernbefestigung kontrolliert. Wettkämpfer benötigen eine gültige Lizenz. 

Fahrzeiten werden auf Hundertstel Sekunden genommen. Nach Stürzen dürfen die Piloten ihre Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen. Wettkämpfe finden bei jeder Witterung bis zu einer Temperatur von – 25 °C statt. Bei tieferen Temperaturen obliegt dem Rennleiter die Entscheidung über die Durchführung des Wettkampfes.