Auf der Grantau kommt’s zum Showdown

Thomas Kammerlander und Tina Unterberger in Deutschnofen am Stockerl

Es war ein ereignisreiches Wochenende für die Rennrodler auf Naturbahnen! In Deutschnofen ging’s zum vierten Mal in diesem Winter um Weltcuppunkte, gleichzeitig stellte die FIL das restliche Saisonprogramm auf den Kopf. Grund: Im rumänischen Vatra Dornei, wo ein Weltcup-Event und die Weltmeisterschaft geplant waren, sind keine Rennen möglich. Akuter Schneemangel ließ keine Präparierung der dortigen Strecke zu. Die WM wird nun in Deutschnofen ausgetragen. Und zum Finale gibt’s dann einen Doppelweltcup auf der Grantaubahn in Umhausen.

Das sorgt natürlich bei Thomas Kammerlander für gute Stimmung. Denn was kann’s Schöneres geben, als die letzten beiden Rennen seiner so erfolgreichen Laufbahn in seinem sportlichen Wohnzimmer zu bestreiten? Noch dazu ist auch im Weltcup noch alles drinnen!

In Deutschnofen war's am Sonntag ausgerechnet sein langjähriger größter Rivale Patrick Pigneter, der „Kammi” half, damit der Rückstand auf Gesamtleader Alex Gruber nicht deutlich größer wurde. „Big Pat” siegte nämlich um eine Hundertstel vor seinem Landsmann, was diesem 15 Punkte in der Weltcupwertung kostete. Kammerlander wurde Dritter. Ihm fehlen nun 20 Zähler auf Gruber.

Nicht nach Wunsch lief es am Sonntag für den Steirer Michael Scheikl. Er wurde Fünfter und fiel in der Gesamtwertung, die er vorher gemeinsam mit Gruber angeführt hatte, auf Rang drei zurück.

Thomas Kammerlander: „Angesichts der Vorgeschichte mit mäßigen Trainingsläufen und einer kaputten Rodel am Samstag nehme ich den dritten Platz gerne mit. Mit etwas saubereren Fahrten wäre sogar der Sieg drinnen gewesen. Den gönne ich Patrick aber von Herzen, denn er hat jetzt wirklich eine lange Durststrecke gehabt. In Umhausen gibt’s zum Saisonfinale den Showdown, den ich mir gewünscht habe. Die Rechnung ist ganz einfach: Ich muss zwei Mal vor Alex landen, dann kann ich den Gesamtweltcup nochmals gewinnen.”

Michael Scheikl: „Es war nicht wirklich meine Woche. Schon in den Trainings ist es nicht nach Wunsch gelaufen. So gesehen darf ich mit Rang fünf gar nicht unzufrieden sein. Es ist halt schade, dass ich für die Gesamtwertung wichtige Punkte eingebüßt habe.”

Tina sprengt Südtiroler Duo

Bei den Damen war gegen die Südtiroler Dominatorin Evelin Lanthaler einmal mehr kein Kraut gewachsen. Diese wäre mit ihrer Zeit im ersten Lauf auf Rang vier bei den Herren gelegen! Den totalen Triumph des italienischen Teams verhinderte Tina Unterberger aus Oberösterreich, die sich nach Zwischenrang drei noch an Greta Pinggera vorbei schob und über Platz zwei jubeln durfte. Michelle Diepold landete auf Rang sechs.

Tina Unterberger: „Normal ist es in Deutschnofen im zweiten Lauf immer nach hinten gegangen. Diesmal war’s erfreulicherweise anders. Die Freude über diese Platzierung ist schon groß.  Evelin dürfen wir eh nicht als Maßstab nehmen. Was sie fährt ist unglaublich.”

Michelle Diepold: „Nach dem ersten Lauf war ich echt angefressen, da ich die Schikane total verhaut hab’. Der zweite war dann deutlich besser. Auf dem lässt sich für die weiteren Rennen aufbauen.”

Ergebnis Herren

Ergebnis Damen

Fotos: ÖRV/Miriam Jennewein