Aushalten in Moskau

Naturbahnrodel-Team in Wien gelandet – Zwei Coaches noch in Russland

Um 16.30 Uhr sind die Athleten des österreichischen Nationalteams der Naturbahnrodler mit einer AUA-Maschine von Moskau kommend am Flughafen Wien gelandet. Die plötzliche Abreise aus der russischen Hauptstadt war nötig geworden, nachdem das Weltcupfinale dort wegen des ausgebrochenen Krieges zwischen Russland und der Ukraine abgesagt worden war und die Teams aufgefordert worden waren, das Land ehestmöglich zu verlassen.

Nationaltrainer Gerald Kammerlader und Coach Robert Batkowski sitzen allerdings nach wie vor am Flughafen Moskau fest. Zehn Materialkisten fanden im völlig überbuchten AUA-Flug keinen Platz mehr. Das Duo blieb deshalb vorerst vor Ort. Der ÖRV hofft, dass sie alsbald einen Flug in Richtung Heimat nehmen können. Am Donnerstag ist das aber nicht mehr möglich.

Ein Teil der Sportler, darunter Weltmeister Thomas Kammerlander, befindet sich inzwischen mit einem Bus auf dem Weg nach München, wo deren Autos stehen, nachdem sie am Montag von der bayerischen Metropole aus nach Moskau aufgebrochen sind.

Statements:

Thomas Kammerlander: „Wir sind froh, raus aus Russland zu sein. Da ist alles andere jetzt mal nebensächlich. Wir müssen jetzt alles erstmal sacken lassen, was in den vergangenen Stunden passiert ist. Und wir hoffen, dass Gerald und Robert auch möglichst schnell in Österreich ankommen.”

Michael Scheikl: „Ehrlich gesagt hätten wir in Moskau vom Krieg gar nichts mitbekommen, wenn wir nicht online deutschsprachige Medien konsumiert hätten. Auch am Flughafen verlief eigentlich alles in geordneten Bahnen. Wobei natürlich spürbar war, dass alle heim wollen. Der Rückflug mit Vermeidung des gesperrten Luftraums war dann auch völlig sicher. Sportlich ist das alles natürlich Mist. Meine und die Chancen von Thomas waren ohne Rennen dahin. Aber es gibt wirklich wichtigere Dinge.”

Tina Unterberger: „Natürlich wäre es auch für mich noch um eine Weltcupkugel gegangen. Aber in so einer Situation ist der Sport Nebensache. Wichtig ist jetzt, dass auch unsere beiden Trainer schnellstmöglich zurückfliegen können.”

Riccarda Ruetz: „Erschrocken haben wir uns am Morgen eigentlich nicht. Die spontane Abreise war einfach eine Sicherheitsmaßnahme. Von der politischen Krise haben wir in Moskau nichts mitbekommen. Und wir hatten dann auch einen guten Heimflug.”