Der Krimi bei der WM im Rennrodeln auf Deutschnofen war am Sonntag nichts für schwache Nerven. Vier Athleten lagen vor der Entscheidung innerhalb von 17 Hundertstelsekunden. Der nach drei Läufen führende Patrick Pigneter (Ita) fiel im Finallauf noch auf Platz 4 zurück. Michael Scheikl (Stm.) landete mit einer Hundertstel Vorsprung auf Thomas Kammerlander (T) auf Platz 2. Damit holten die beiden Österreichischen Routiniers hinter dem neuen Weltmeister Alex Gruber (Ita) Silber und Bronze.
Michael Scheikl: „Über mein bestes WM-Resultat im Einzel freue ich mich riesig, die Silbermedaille ist richtig lässig. Der erste Lauf gestern war von mir unbewusst noch etwas verhalten. Also hab’ ich gewusst, dass ich heute richtig Gas geben muss. Das ist mir gelungen. Vor dem entscheidenden Lauf war klar, dass es ein Hundertstelkrimi wird. Auch am Start war die Spannung greifbar.”
Thomas Kammerlander: „Es war eine völlig verrückte Weltmeisterschaft, die sich nach jedem Lauf gedreht hat. Mein letzter Run ist mir nicht besonders gut vorgekommen. Im Ziel hätte nicht erwartet, dass sich das noch für Edelmetall ausgeht. Rang 3 in Deutschnofen ist für mich ein super Ergebnis. Die eine Hundertstelsekunden Rückstand auf Michael ärgert mich überhaupt nicht. Jetzt geht der Tunnelblick in Richtung Weltcupfinale am kommenden Wochenende.”
Rodelfloh trotzt den Südtirolerinnen
Das Südtiroler Damenteam war in Deutschnofen erwartungsgemäß „on fire”. Den totalen Triumph verhinderte einmal mehr Österreichs Rodelfloh Tina Unterberger (OÖ). Sie holte hinter Evelin Lanthaler, die als Weltmeisterin 1,53 Sekunden Vorsprung hatte, und Greta Pinggera Bronze. Parierte im Finallauf am Sonntag souverän den Angriff von „Hausherrin” Daniela Mittermair. Michelle Diepold (Stm.) hielt Platz 6 vom Samstag.
Tina Unterberger: „Bei einer WM in Deutschnofen nach drei Läufen am Stockerl stehen, ist für Österreich super. Ich hab’ am Samstag stark angefangen und das dann gut verwaltet. Ich habe auf alle Fälle Bronze gewonnen und nicht Silber verloren.”
Silber im Teambewerb
Im Teambewerb holte das österreichische Duo Tina Unterberger und Michael Scheikl zum Abschluss der WM noch Silber hinter dem italienischen Goldteam Evelin Lanthaler/Alex Gruber. Rang drei ging an Deutschland.
Fotos: ÖRV/Miriam Jennewein
