Starker Auftritt bei Rennsteigpokal

Drei Medaillen für Österreichs Nachwuchs in Oberhof

Der Internationale Rennsteigpokal in Oberhof markierte für Österreichs Jugend-B-Rodler:innen den Einstieg in die Rennsaison 2025/26 – unter anspruchsvollen Voraussetzungen. Der traditionsreiche Bewerb gilt als größtes internationales Rennen dieser Altersklasse und brachte 42 Burschen und 33 Mädchen aus Deutschland, Österreich, Tschechien und Lettland an den Start.


(Oberhof) Nach einem verspäteten Saisonbeginn und wenigen Eisfahrten zuvor zeigte sich vor allem bei den jüngeren Athlet:innen noch fehlende Konstanz, auch die deutlich schnelleren Eisbedingungen im Rennen stellten für alle Teilnehmer:innen eine zusätzliche Herausforderung dar.

Herren: Bestleistungen trotz schwieriger Ausgangslage

Im Einsitzer der Burschen überzeugte Jakob Prantl (RV Imst) mit Rang fünf. Zwei starke Starts und saubere Läufe bescherten ihm das bislang beste internationale Ergebnis seiner Karriere. Marcel Lechner (Turnerschaft Innsbruck) arbeitete sich nach verhaltenen Startphasen mit zwei konstanten Läufen noch auf Platz sieben vor – ebenfalls sein bestes internationales Resultat.

Paul Thurnbichler (RV Swarovski Halltal) galt nach den Trainingsleistungen als aussichtsreicher Medaillenkandidat, musste nach einem groben Fahrfehler im Qualifying jedoch mit der letzten Startnummer ins Rennen. Mit großer kämpferischer Leistung verbesserte er sich dennoch bis auf Rang acht.
Moritz Granig (SV Rinn) benötigte etwas Zeit zur Anpassung an die schnellen Bedingungen, zeigte im zweiten Lauf jedoch eine deutliche Steigerung und beendete den Bewerb auf Rang 16.

Mit Lorenz Kienast (SV Ellbögen/24.), Vitus Hörhager (SV Rinn/37.), Timo Mattersdorfer (SV Rinn/40.) und Jakob Bischof (SSV Bludenz/41.) waren mehrere Athleten aus dem jüngeren Jahrgang erstmals auf dieser Bühne vertreten. Für sie stand das Sammeln von Erfahrung im Vordergrund.

Damen: Lichtblicke trotz Rückschlägen

Bei den Mädchen zählte Elena Eigentler (Turnerschaft Innsbruck) zu den Favoritinnen. Nach Rang zwei im Qualifying und Startbestzeit im ersten Lauf lag sie lange auf Podestkurs, ehe ein Fahrfehler kurz vor dem Ziel alle Chancen zunichtemachte. In der bereits langsameren Bahn zeigte sie im zweiten Lauf jedoch eine starke Reaktion (drittbeste Laufzeit) und verbesserte sich noch auf Rang 27.

Konstant präsentierten sich Amelia Grundböck (SU Eisbären Innsbruck) mit Platz neun sowie Lisa Lintner (SV Mieders), die als Zehnte ebenfalls in die Top Ten fuhr. Greta Stöckl (Turnerschaft Innsbruck) folgte nur sieben Hundertstel dahinter auf Rang elf. Marlen Mair (RV Swarovski Halltal) überzeugte am Start, verlor als Leichtgewicht in der Bahn jedoch Zeit und klassierte sich auf Rang 18.

Auch bei den Mädchen nutzten mehrere Newcomerinnen den Bewerb als Entwicklungsschritt: Nella Haas (SU Eisbären Innsbruck/24.), Leni Neubauer (SV Matrei/29.) und Alina Bischof (SSV Bludenz/30.) sammelten wertvolle Rennerfahrung.

Doppelsitzer und Team: Medaillen zum Abschluss

Am zweiten Wettkampftag standen die Entscheidungen im Doppelsitzer und im Teambewerb auf dem Programm. Jakob Prantl / Paul Thurnbichler (RV Imst/RV Swarovski Halltal), die erst seit wenigen Wochen gemeinsam fahren, führten das Qualifying an, lagen nach einem fehlerhaften ersten Lauf jedoch nur auf Rang drei. Trotz Laufbestzeit im zweiten Durchgang blieb es bei der Bronzemedaille – ein beachtlicher Erfolg beim ersten gemeinsamen Rennen.

Im Mädchen-Doppelsitzer feierten Elena Eigentler / Amelia Grundböck (Turnerschaft Innsbruck/SU Eisbären Innsbruck) einen souveränen Sieg. Trotz einer Handverletzung von Eigentler zeigten sie zwei fehlerfreie Läufe mit Start- und Laufbestzeiten und waren an diesem Tag nicht zu schlagen.

Im abschließenden Teambewerb holte Österreich 1 in der Besetzung Prantl, Eigentler, Thurnbichler und Grundböck die Silbermedaille hinter Thüringen 1 und vor Lettland. Österreich 2 mit Marcel Lechner, Lisa Lintner, Moritz Granig und Greta Stöckl belegte Rang fünf, nur eine halbe Sekunde hinter den Medaillen.

Fazit

Trotz kurzer und schwieriger Vorbereitung zeigte sich der österreichische Nachwuchs geschlossen und konkurrenzfähig. Fehlende Eiszeiten konnten durch Teamgeist, gegenseitige Unterstützung und hohe Einsatzbereitschaft teilweise kompensiert werden – eine solide Basis für den weiteren Saisonverlauf.

Die jungen Athletinnen der Jugend B mit Trainerin Sandra Lembert.
Die jungen Athletinnen der Jugend B mit Trainerin Sandra Lembert.
Trainerin Sandra Lembert mit den Burschen der Jugend B.
Trainerin Sandra Lembert mit den Burschen der Jugend B.
Trotz schwieriger Trainingsbedingungen ist der Teamgeist ungebrochen bei der Jugend B.
Trotz schwieriger Trainingsbedingungen ist der Teamgeist ungebrochen bei der Jugend B.
Im Mädchen-Doppelsitzer siegten Elena Eigentler / Amelia Grundböck souverän.
Im Mädchen-Doppelsitzer siegten Elena Eigentler / Amelia Grundböck souverän. (Foto: ÖRV)
Österreichs Nachwuchsrodler sammelten wertvolle Erfahrungen beim Rennsteigpokal.
Österreichs Nachwuchsrodler sammelten wertvolle Erfahrungen beim Rennsteigpokal. (Foto: ÖRV)
Fehlende Eisfahrten erschweren Saisonstart.
Fehlende Eisfahrten erschweren Saisonstart.