Heiße Angelegenheit

Nach einer kurzen Verschnaufpause sind Österreichs Olympia-Rodler zurück im Training und Formaufbau für den Rennwinter. Die zweite Phase der Saisonvorbereitung wird mit Simulationsübungen für den Startvorgang und einem Sommerrodelkurs in Igls eingeleitet.

In Abwesenheit von Olympiasieger David Gleirscher, der zum zweiten Mal Vater wurde und noch etwas Zeit mit der Familie verbringt, satteln die ÖRV-Asse in dieser Woche auf Rollen um. Im Fokus stehen Körperspannung, Fahrhaltung, die optimale Linienwahl und jede Menge Fahrvergnügen. Der Top-Speed ist rund 10km/h langsamer als im Winter, die schnellsten Zeiten liegen knapp drei Sekunden über dem Bahnrekord.

„Nach den aktuell besonders schweißtreibenden Einheiten in der Kraftkammer sind die Nachmittage auf der Bahn eine mehr als willkommene Abwechslung“, frohlockt Wolfgang Kindl. „Es fühlt sich einfach sehr fein an wieder am Schlitten zu liegen“, so der fünffache WM-Medaillengewinner. „Das Rodeln auf Beton ist schon etwas ganz anderes, hinsichtlich räumlichen Denkens und der Orientierung in der Bahn kann man aber einiges für den Winter mitnehmen“, ergänzt Hannah Prock. Thomas Steu, der nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch noch kein unnötiges Risiko eingeht und das Geschehen auf der Bahn von außen verfolgte, warf ein besonderes Auge auf Doppel-Partner Lorenz Koller. „Klar wäre ich lieber selber gerodelt, aber auch der Blickwinkel des Beobachters schärft die Sinne und hilft der Entwicklung weiter.“

Im August und September werden die Schwerpunkte wieder im Athletik- und Starttraining gesetzt, der ersten Fahrten auf Eis sind Anfang Oktober geplant.