Müller in einer eigenen Liga

Österreichs Rodel-Asse polieren ihre Bilanz im Utah Olympic Park mit einem ersten und zweiten Platz weiter auf und nehmen im Gesamtweltcup in sämtlichen Olympia-Disziplinen die Pole-Position ein. Am kommenden Wochenende folgt auf der Olympiabahn von Lake Placid der zweite US-Weltcup und letzte Vergleich vor der Weihnachtspause.
 
Jonas Müller gewinnt den Rodel-Weltcup in Park City und das auf beeindruckende Art und Weise. Der amtierende Europameister ließ nach seiner Halbzeitführung nichts anbrennen, erzielte im Olympiaeiskanal von 2002 auch im zweiten Durchgang Bestzeit und sicherte sich damit überlegen seinen siebenten Sieg im Weltcup. Satte 25 hundertstel Sekunden langsamer als der Bludenzer, landete Weltmeister Max Langenhan (GER) auf Rang zwei, der Italiener Leon Felderer belegte den dritten Platz. Damit übernimmt der 28-jährige Vorarlberger, der in der Vorwoche in Winterberg mit Rang zwei nach Wunsch in die Saison gestartet war, auch die Führung im Gesamtweltcup. Die restlichen Österreicher hatten auf der holprigen Bahn ihre Probleme. Nico Gleirscher landete unmittelbar hinter Winterberg-Sieger Felix Loch (GER) auf Platz acht, Wolfgang Kindl musste sich mit Rang elf begnügen. David Gleirscher sah nach einem Kippsturz im ersten Lauf diesmal keine Zielflagge.

Bei den Damen feierte Summer Britcher nach ihrer Halbzeitführung einen umjubelten Heimsieg. Die 31-Jährige verwies bei ihrem sechsten Erfolg im Weltcup die Italienerin Verena Hofer und Landsfrau Ashley Farquharson auf die Plätze zwei und drei. Dorothea Schwarz, die als Halbzeitdritte übernachtet hat, verpasste ihren zweiten Podestplatz in Folge um lediglich zwei Hundertstel, unterstrich mit Rang vier aber ihre aktuelle Form und Klasse. Hannah Prock, die in der Vorwoche in Winterberg ihren Premierensieg im Weltcup bejubeln konnte, verbesserte sich mit der drittschnellsten Laufzeit im Finale um eine Position und verteidigte mit Rang fünf die Führung im Gesamtweltcup. Lisa Schulte rutschte nach einem durchwachsenen Finaldurchgang auf Platz neun zurück, Barbara Allmaier belegte Rang zwölf. Unmittelbar dahinter landete Emily Fischnaller, die Amerikanerin war zur Halbzeit noch auf Rang zwei gelegen.
 
In der abschließenden Team Staffel zeigten Dorothea Schwarz, Juri Gatt/Riccardo Schöpf, Jonas Müller und das Damen Doppel Selina Egle/Lara Kipp in der Bahn mit den schnellsten Fahrten auf. Die ÖRV-Asse mussten sich allerdings aufgrund der mäßigen Reaktionszeiten am Start knapp der italienischen Mannschaft beugen. Rang drei ging an die US-Auswahl, Deutschland belegte hinter Lettland Platz fünf. Damit übernehmen die Schützlinge von Cheftrainer Christian Eigentler auch im Team Staffel-Weltcup die Führung. Unmittelbar nach den Siegerehrungen wurde das Material verpackt und auf die Reise nach Lake Placid geschickt, wo der Weltcup am 19. und 20. Dezember seine Fortsetzung findet. Österreichs Aktive machen sich am Montag zeitig in der Früh auf den Weg in den Bundesstaat New York.
 
Stimmen: 
Jonas Müller
„Ich habe die Schlüsselstelle zweimal halbwegs gut gemeistert, bin stark gestartet und habe in der Bahn aktuell einen super Speed. Das Material läuft extrem gut, ich bin körperlich fit und locker drauf. In Summe macht es aktuell richtig viel Spaß, entsprechend groß ist auch die Vorfreude auf Lake Placid. Zumal es eine Bahn ist, an die ich sehr gute Erinnerungen habe. Ich habe hier vor sechs Jahren meinen zweiten Weltcupsieg gefeiert.“
 
Dorothea Schwarz
„Wenn man so knapp am Podest vorbeifährt, ist das natürlich schade. Auf der anderen Seite habe ich neuerlich in der absoluten Weltspitze mitmischen und meine Möglichkeiten mit Rang vier aufzeigen können. Ich bin ohne Erwartungen in die Saison hineingestartet, mache mir null Druck und habe einfach sehr viel Spaß beim Rodeln. Im Moment läuft es richtig gut, das nehme ich gerne mit und freue mich auf meine Premiere in Lake Placid.“
 
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Es war für alle Beteiligten ob der sehr schwierigen Wetter- und Bahnverhältnisse eine herausfordernde Woche. Es gibt immer Verbesserungspotential und Luft nach oben, aber unterm Strich bin ich mit den gezeigten Leistungen und unserer Ausbeute absolut zufrieden. Wir haben im Gesamtweltcup in sämtlichen Einzeldisziplinen sowie im Team Staffel-Weltcup aktuell die Nase vorne, das ist zwar nur eine Momentaufnahme, tut dem Selbstvertrauen aber gut und zeigt, dass unsere Richtung stimmt.“
 
2. EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup, Park City/USA ERGEBNISSE:
 
Einsitzer/Herren

1.Jonas Müller                 AUT1:29.640
2.Max LangenhanGER+0.257
3.Leon FeldererITA+0.580
8.Nico GleirscherAUT+0.901
11.Wolfgang KindlAUT+1.525.
DNFDavid GleirscherAUT 


 
Einsitzer/Damen

1.Summer BritcherUSA1:26.961
2.Verena HoferITA+0.105
3.Ashley FarquharsonUSA+0.109
4.Dorothea SchwarzAUT+0.130
5.Hannah ProckAUT+0.180
9.Lisa SchulteAUT+0.363
12.Barbara AllmaierAUT+0.497


 Team Staffel

1.Italien3:05.885
2.Österreich+0.207
3.USA+0.586
picture: Max Langenhan (GER), Jonas Müller (AUT), Leon Felderer (ITA) / 13.12.2025 / luge / 2. FIL Eberspächer Luge World Cup, Utah Olympic Park, Park City, USA / Men’s Singles // photographer: FIL / Michael Kristen
picture: Dorothea Schwarz (AUT) / 13.12.2025 / luge / 2. FIL Eberspächer Luge World Cup, Utah Olympic Park, Park City, USA / Women’s Singles // photographer: FIL / Michael Kristen
picture: Jonas Müller (AUT) / 13.12.2025 / luge / 2. FIL Eberspächer Luge World Cup, Utah Olympic Park, Park City, USA / Men’s Singles // photographer: FIL / Michael Kristen