ÖRV-Asse rocken Königssee

Die heimische Team-Staffel rodelte bei der WM-Generalprobe zum Sieg, Madeleine Egle jubelte am Königssee über Rang drei und ihre Podest-Premiere im Weltcup.
 
Der Bann ist gebrochen! Madeleine Egle raste bei der WM-Generalprobe am Königssee auf Platz drei und schaffte es bei ihrem 41. Einsatz im Weltcup erstmals auf das Podest. Die 22-jährige Rinnerin, zuletzt dreimal in Folge Vierte, schuf sich mit Zwischenrang drei und einem Rückstand von lediglich 12 hundertstel Sekunden auf die Halbzeitführende Julia Taubitz (GER) eine vielversprechende Ausgangsposition. Im Finale zeigte die Tirolerin keine Nerven, hielt mit der abermals drittschnellsten Zeit den Attacken von Vorjahressiegerin Anna Berreiter und der Olympiazweiten von 2018, Dajana Eitberger, stand und verhinderte damit einen deutschen Vierfacherfolg. Den Sieg sicherte sich Julia Taubitz, Natalie Geisenberger verteidigte mit ihrem siebenten zweiten Rang in Folge die Führung im Gesamtweltcup. Der Vorsprung auf Taubitz ist allerdings auf minimale vier Zähler geschmolzen.
 
Der Rest der jungen ÖRV-Damen ließ auf der technisch und physisch anspruchsvollen Bahn im Berchtesgadener Land, auf der Ende Jänner die WM-Medaillen vergeben werden, etwas die Konstanz vermissen. Lisa Schulte, die vor zwei Jahren am Königssee ihr Weltcup-Debüt gefeiert hat, belegte als zweitbeste Österreicherin Rang 14, Hannah Prock, wie Schulte 20 Jahre jung, beendete die WM-Generalprobe auf Patz 17. Die jüngere Schwester von Madeleine, Selina Egle, die mit 17 Jahren ihr Debüt im Weltcup feierte, kam auf Rang 23.
 
Auch in der abschließenden Team-Staffel präsentierte sich die heimische Auswahl bestens aufgelegt und sorgte mit dem zweiten Sieg seit Einführung des Mannschaftsbewerbs für einen fulminanten Ausklang. Madeleine Egle zauberte neuerlich einen Traumlauf in den Eiskanal, übergab mit Bestzeit an Nico Gleirscher, der dank seines gestrigen vierten Ranges erstmals für einen Staffel-Bewerb nominiert wurde. Der Stubaier ließ in der bahn ebenso wie die Doppelsitzer Thomas Steu und Lorenz Koller nichts anbrennen. Auf Platz zwei landete Gastgeber Deutschland, den dritten Rang sicherte sich die russische Auswahl.
 
Fortgesetzt wird der Eberspächer Rennrodel-Weltcup 2020/21 am kommenden Wochenende in Sigulda, wo neben Weltcuppunkten auch EM-Medaillen vergeben werden. Die Anreise des Rodel-Trosses wird mit Charterflügen bewerkstelligt, der Abflug erfolgt am Montag Früh von Salzburg aus.
 
Stimmen:
Madeleine Egle:
„Königssee ist eine sehr anspruchsvolle Bahn. Es ist richtig cool, dass ich hier, wo ich mein erstes großes Rennen gefahren bin (Anm.: Weltmeisterschaft 2016), auch meinen ersten Podestplatz im Weltcup geschafft habe. Dazu noch der Erfolg in der Staffel, ich bin mega glücklich. Das Ergebnis gibt hinsichtlich Weltmeisterschaft natürlich Selbstvertrauen. Ich weiß, wie es hier funktioniert, klar werden die anderen Vollgas geben, aber ich werde das auch probieren. Zunächst freue ich mich aber auf Sigulda, auch das ist eine technisch sehr herausfordernde Bahn, auch dort fühle ich mich sehr wohl.“
 
Thomas Steu:
„Wir haben heute alle einen super Job gemacht und absolut verdient gewonnen. So kann man ins neue Jahr starten.“
 
Nico Gleirscher:
”Es ist für mich bereits in den letzten Wochen sehr gut gelaufen, dieses Wochenende war sowieso extrem cool. Ich bin sehr stolz, dass mir bei meinem Staffel-Debüt in der Bahn alles aufgegangen ist und ich meinen Beitrag leisten konnte. Die Freude ist riesig.“
 
Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor):
„Gratulation an Madeleine, der Podestplatz war überfällig! Es freut uns sehr, dass sie den Schwung aus den letzten Rennen mitnehmen konnte und sich heute mit tollen Läufen belohnt hat. Unsere Doppelsitzer haben gestern mit den Rängen drei und vier neuerlich bewiesen, dass sie in der absoluten Weltspitze mitmischen. Bei den Herren haben wir mannschaftlich mit den Plätzen vier, sechs und acht ebenfalls aufzeigen können, hier fehlt leider der metallene Glanz, dafür ist es im heutigen Staffel-Bewerb umso besser gelaufen. Alle drei Schlitten haben eine sehr gute Leistung abrufen können und für einen krönenden Abschluss gesorgt. Wir sind zufrieden und freuen uns auf die Fortsetzung am kommenden Wochenende in Sigulda.“


Ergebnisse:

Damen

1.Julia TaubitzGER1:41.402
2.Natalie GeisenbergerGER+0.310
3.Madeleine EgleAUT+0.368
14.Lisa SchulteAUT+1.526
17.Hannah ProckAUT+1.796
23.Selina EgleAUT+2.255


Team

1.Österreich2:42.729
2.Deutschland+0.193
3.Russland+0.804