ÖRV-Asse setzen Festspiele fort

Österreichs Olympia-Rodler bleiben auf der Erfolgswelle und bestätigen das historische Triple aus der Vorwoche mit einer starken ersten Igls-Halbzeit. Thomas Steu und Lorenz Koller rasten vor heimischer Kulisse zum zweiten Weltcupsieg in Folge, Wolfgang Kindl unterstrich mit Rang zwei seine aktuelle Hochform. Die Gleirscher-Brüder zeigten zeitglich mit Rang vier auf, Gatt/Schöpf lieferten ihr bestes Weltcupergebnis ab.
 

Zwölf Schlitten innerhalb von zwei Zehntel, alle drei ÖRV-Duos in den Top-9,  Steu/Koller mit einer tausendstel Sekunde Rückstand auf die Halbzeitführenden Sics/Sics auf Zwischenrang zwei – das Finale der Doppelsitzern versprach viel Spannung und entwickelte sich zu einem packenden Krimi, der am Ende des Tages die Gastgeber am lautesten jubeln ließ. Thomas Steu und Lorenz Koller rodelten eine Woche nach ihrem Comeback-Sieg von Altenberg dank der Bestzeit in Durchganz zwei der Konkurrenz abermals auf und davon. Damit feierten die amtierenden Gesamtweltcup-Sieger ihren bereits fünften Sieg in Igls. Die ÖRV-Youngster Juri Gatt und Riccardo Schöpf, die in der Vorwoche in Altenberg mit Rang sechs erstmals mitten in die Weltspitze gerodelt waren, jubelten mit Rang fünf über ihr bestes Weltcupergebnis. Yannick Müller und Armin Frauscher beendeten das Rennen auf Platz acht und qualifizierten sich damit ebenfalls souverän für den morgige Sprint-Weltcup.
 
Bei den Herren, die das Weltcupwochenende am Fuße des Patscherkofel eröffnet haben, bestätigte Wolfgang Kindl seine aktuelle Top-Form. Der 30-jährige Natterer, der sich 2017 in Igls zum Doppel-Weltmeister krönte, wusste abermals mit Top-Speed und perfekten Linien zu überzeugen. Nach zwei Durchgängen fehlten dem ÖRV-Routinier fünf hundertstel Sekunden auf Johannes Ludwig (GER), der mit seinem dritten Saisonsieg die Führung im Gesamtweltcup weiter ausbauen konnte. Dritter wurde der Südtiroler Dominik Fischnaller, der vierte Rang ging wieder an Österreich und wurde brüderlich geteilt. Für Olympiasieger David Gleirscher war es der dritte Top-6-Platz im Verlauf der Saison, Nico Gleirscher, amtierender Sprint-Weltmeister, jubelte über sein bestes Saisonergebnis. Jonas Müller, der in Durchgang eins nach einem Drift im unteren Bereich viel Speed liegen ließ und sich zur Halbzeit mit Zwischenrang 21 begnügen musste, schaffte dank der zweitschnellsten Zeit im Finale noch den Sprung auf Platz elf. Reinhard Egger beendete den fünften Saisonweltcup auf Rang 13, damit sind alle fünf Österreicher für den morgigen Sprint-Weltcup qualifiziert. Dieser wird mit einem fliegenden Start in nur einem Lauf entschieden und ist den Top-15 der vorangegangenen Einzeldisziplinen vorbehalten.
 
Zuvor absolvieren die Damen ihr Rennen über die klassische Distanz. Österreichs Hoffnungen ruhen dabei auf den Schultern der zweifachen Saisonsiegerin Madeleine Egle, Schwester Selina, Hannah Prock und Lisa Schulte.
 
Stimmen:
Thomas Steu:
„Ich habe schon schwerere Verletzungen gehabt, es ist nur ein kleiner Bruch, die Verletzung stört mich beim Rodeln überhaupt nicht. Man sieht und spürt, dass wir während der Zwangspause sehr gut gearbeitet haben, ich hoffe, dass wir damit die Olympiaqualifikation fixieren konnten.“
 
Lorenz Koller:
„Sics/Sics waren heute im unteren Bereich sehr schnell, das haben sie besser hinbekommen, da müssen wir morgen beim Sprint souveräner agieren. Gelingt das, ist wieder alles drinnen.“
 
Wolfgang Kindl:
„Wir sind vom Material her im zweiten Durchgang noch mehr ans Limit gegangen, ich habe voll angegriffen, aber Hansi Ludwig war heute wie schon in der bisherigen Saison sehr stark. Ich bin mit dem zweiten Platz aber absolut happy. Das Gesamtpaket passt wieder, ich habe eine Riesenfreude am Rodeln. Natürlich ist es eine Genugtuung, wenn nach der harten Arbeit etwas zurückkommt.“
 
David Gleirscher:
„Es war eine harte Woche, ich habe viel probiert und Schlitten gewechselt und bin natürlich happy, dass es so gut ausgegangen ist. Am Podest wäre es natürlich noch schöner gewesen, aber ex aequo mit dem Bruder vierter zu werden ist eine feine Sache. Es iste für uns beide ein sehr gutes Ergebnis.“
 
Nico Gleirscher:
„Ich fahre wieder mit dem Material aus dem Vorjahr, fühle mich damit deutlich wohler. Die Starts waren nicht ganz sauber, aber ich habe den Schlitten gut laufen lassen und freue mich über das Ergebnis.“
 
Juri Gatt:
„Es fühlt sich richtig cool an, vor allem vor heimischer Kulisse. Wir haben sehr gut gearbeitet und gewusst, dass wir auf den Bahnen, die wir gut kennen, abliefern können. Hinsichtlich Olympiaausscheidung haben wir überhaupt keinen Stress. Wir sind noch jung, schauen auf uns und unsere Leistung. Der Rest ergibt sich ohnehin von selber.“
 

5. EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup/Innsbruck/Ergebnisse:

Herren

1.Johannes LudwigGER1:39.605
2.Wolfgang KindlAUT+0.049
3.Dominik FischnallerITA+0.275
4.David GleirscherAUT+0.453
4.Nico GleirscherAUT+0.453
11.Jonas MüllerAUT+0.642
13Reinhard EggerAUT+0.781


Doppelsitzer

1.Thomas Steu/Lorenz KollerAUT1:19.281
2.Andris Sics/Juris SicsLAT+0.022
3.Emanuel Rieder/Simon KainwalderITA+0.171
5.Juri Gatt/Riccardo SchöpfAUT+0.249
8.Yannik Müller/Armin FrauscherAUT+0.274