ÖRV-Herren holen Silber und Bronze bei Rodel-WM

Jubel im rot-weiß-roten Rodellager! Jonas Müller und Wolfgang Kindl gewannen bei der Weltmeisterschaft in Sotschi im Einsitzer-Rennen der Herren Silber und Bronze. David Gleirscher, der am Freitag im WM-Sprint zu Silber gerast war, kam nach der Halbzeitführung im Finale zu Sturz. In der abschließenden Team-Staffel belegte das ÖRV-Quartett Platz fünf.

Jubel im rot-weiß-roten Rodellager! Jonas Müller und Wolfgang Kindl gewannen bei der Weltmeisterschaft in Sotschi im Einsitzer-Rennen der Herren Silber und Bronze. David Gleirscher, der am Freitag im WM-Sprint zu Silber gerast war, kam nach der Halbzeitführung im Finale zu Sturz. In der abschließenden Team-Staffel belegte das ÖRV-Quartett Platz fünf.

 

Österreichs Herren bleiben ihrer erfolgreichen Linie treu und eroberten zum fünften Mal in Folge bei Weltmeisterschaften Medaillen im Einsitzer. Der Sprint-Weltmeister von 2019, Jonas Müller, verbesserte sich mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang um zwei Positionen und musste sich am Ende lediglich dem russischen Lokalmatador Roman Repilov geschlagen geben. Damit entschied der Vorarlberger auch die U-23-Wertung für sich. Wolfgang Kindl konnte sein verletzungsbedingtes Handicap am Start mit zwei hervorragenden Läufen wettmachen. Der Doppel-Weltmeister von 2017, nach dem ersten Durchgang auf Platz sechs, arbeitete sich im Finale um drei Positionen nach vorne und eroberte nach 2015 und 2016 neuerlich WM-Bronze. In die rot-weiß-rote Jubelstimmung mischte sich die Enttäuschung von David Gleirscher. Der Olympiasieger, der im ersten Durchgang einen neuen Bahnrekord fixierte und als Halbzeitführender auf die Bahn zurückkehrte, kam in der Entscheidung zu Sturz und sah keine Zielflagge. Reinhard Egger, nach dem ersten Lauf auf Rang zwölf, beendete das Rennen nach einem Kippsturz im Finale auf Platz 24.

 

In der abschließenden Team-Staffel setzt sich Deutschland vor Lettland und den USA durch. Top-Favorit Russland wird nach dem Verpassen der Abschlagmatte durch Ekatarina Katnikova disqualifiziert. Österreich, mit Madeleine Egle, Jonas Müller sowie den WM-Debütanten Yannick Müller und Armin Frauscher am Start, beendete die Konkurrenz auf Rang fünf.

 

Am kommenden Wochenende findet der Weltcup in Winterberg mit der vorletzten Saisonentscheidung seine Fortsetzung, in Oberhof steht am 21. und 22. Februar die Junioren-Weltmeisterschaft auf dem Programm.

 

Stimmen:

Jonas Müller:

„Unglaublich! Diese Medaille bedeutet mir unheimlich viel, vor allem hier in Sotschi. Wenn man bedenkt wie dominant die Russen hier immer waren, ist dieser Erfolg eine absolute Genugtuung. Auch der U-23-Titel ist super, es gibt so viele Junge, die richtig schnell sind, dass ich mich jetzt U-23 -Weltmeister nennen darf, ist eine riesen Sache. Schade für David, er hätte gewinnen können. Dass wir trotzdem zu zweit am Podest oben stehen ist ein Beweis, dass wir richtig stark sind. Österreich hat in den letzten Jahren sehr viel richtig gemacht.“

 

Wolfgang Kindl:

„Mit meiner Vorgeschichte ist dieser Erfolg schon sehr überraschend. Ich konnte den Bügel nicht richtig greifen, weil der Finger so weh getan hat, habe zweimal durchgebissen und bin natürlich überglücklich. Wir haben im Training sehr viel am Material probiert, gegenüber dem Sprint noch etwas geändert, das hat sich definitiv ausgezahlt. Ich habe bis zum Schluss nicht damit gerechnet, dass es sich ausgeht, für David tut es mir natürlich sehr leid. Wir sind Zimmerkollegen, praktisch das ganze Jahr zusammen und verstehen uns sehr gut. Es ist sehr bitter für ihn, aber er wird sicher zurückkommen.“

 

David Gleirscher:

„Es ist ganz schnell gegangen. Ich war in der Kurve 10 zu früh drauf und bin völlig unerwartet auf der Seite gelegen. Es ist lässig, dass wir heute zwei Medaillen gemacht haben, ich freue mich natürlich mit den Teamkollegen mit, auf der anderen Seite ist meine Enttäuschung über die vergebene Chance schon sehr groß.“

 

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor):

„Ich bin fast sprachlos, ein Wahnsinn, was wir hier erreicht haben. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall unseres Parade-Doppelsitzers haben wir unsere Ziele mit zwei Silber- und einer Bronzemedaille, sowie Gold und Bronze in der U-23-Wertung bei weitem übertroffen. Wir waren mit einer sehr jungen Mannschaft hier am Start, so gesehen sind die Medaillen in der U-23-Wertung richtungsweisend. Wir haben uns die Bahn im Training sehr gut erarbeitet und beim Material die richtigen Entscheidungen getroffen. Wie knapp Freud und Leid beieinanderliegen hat der heutige Tag gezeigt. Für David tut es mir sehr leid, auf der anderen Seite zeigen die Erfolge von Jonas und Wolfi, dass auf unsere Herren einfach Verlass ist.“

 

Ergebnisse:

Herren:

1. Roman Repilov       RUS     1:43.099

2. Jonas Müller          AUT     +0.032

3. Wolfgang Kindl      AUT     +0.202

24. Reinhard Egger    AUT     +12.734

DNF David Gleirscher AUT

 

U-23-Wertung:

1. Jonas Müller                      AUT

2. Kristers Aparjods                LAT

3. Jonathan Gustafson           USA

 

Team-Staffel:

1. Deutschland 2:44.213

2. Lettland +0.321

3. USA +0.344

5. Österreich +1.010