ÖRV-Herren in den Startlöchern

In 48 Stunden starten im Yanqing National Sliding Center die Olympischen Rodel-Bewerbe. Den Anfang machen die Herren, die am 5. und 6. Februar in je zwei Wertungsdurchgänge um die Medaillen rodeln.
Im bisherigen Training, in dem das Teilnehmerfeld in zwei Gruppen unterteilt täglich zwei Läufe absolviert, hinterließen die Österreicher, die sich in der Gruppe A unter anderem mit den favorisierten Deutschen vergleichen, einen guten Eindruck.
 
Wolfgang Kindl, der am Mittwoch zweimal Bestzeit fixierte, zeigte auch am zweiten Trainingstag mit zwei zweiten Plätzen auf, Nico Gleirscher, gestern auf den Plätzen vier und zwei, war heute einmal der Schnellste und beendete den vierten Trainingslauf Rang fünf. David Gleirscher, am Mittwoch auf den Plätzen zwei und drei, kam im dritten Trainingslauf zu Sturz und fand im Anschluss mit Rang drei die passende Antwort. Das Training der Herren wird am Freitag mit zwei weiteren Läufen abgeschlossen.
 
Stimmen:
Wolfgang Kindl:
„Die Richtung stimmt, speziell mit den heutigen Trainingsläufen bin ich sehr zufrieden. Ich bin mit dem Set up noch mehr ans Limit gegangen, habe die Passagen, die gestern nicht ganz optimal waren, besser getroffen. Die Zeiten darf man nicht überbewerten, gestern haben sich die Deutschen ganz eindeutig noch zurückgehalten, heute haben sie schon eher ihre Möglichkeiten aufgezeigt, allen voran Felix Loch.“
 
David Gleirscher:
„Heute war das Training eher durchwachsen, im ersten Lauf habe ich in der Kurve 13 einen Sturz eingestreut - ich glaube das wird auch die Passage sein, wo man darauf achten muss, dass es dort viermal gut hinhaut. Der zweite Lauf war besser, aber auch da war noch Luft nach oben. Ich muss speziell am Start noch zulegen.“
 
Nico Gleirscher:
„Ich bin gut ins Training reingekommen, fühle mich sehr wohl und bin zuversichtlich. Morgen gilt es in den abschließenden beiden Läufen noch den letzten Feinschliff herauszuarbeiten, dann sollte das Paket für das Rennen stehen.“
 
Auch Damen nehmen Fahrt auf
Die Damen, die heute in der Gruppe B unter anderem mit der Konkurrenz aus Deutschland und Italien die ersten zwei ihrer sechs Trainingsläufe über die volle Distanz gerodelt sind, haben ihre Medaillenrennen am 7. und 8. Februar. Lisa Schulte, bei der Generalprobe im vergangenen November auf Rang drei, kam in den heutigen Trainingsläufen als beste der ÖRV-Damen auf die Plätze zwei und drei, Hannah Prock, die am 2. Februar ihren 22. Geburtstag gefeiert hat, belegte die Ränge vier und neun. Madeleine Egle, die auf der Olympiabahn in Yanqing beim Saisonauftakt ihren ersten von mittlerweile fünf Weltcupsiegen einfuhr, beendete die ersten Trainingsläufe auf den Plätzen elf und zehn. Den bis dato stärksten Eindruck hinterließ die Olympiasiegerin von 2018 und 2014, Natalie Geisenberger (GER), die in beiden Durchgängen die Bestzeit erzielte.
 
Stimmen:
Lisa Schulte:
„Es macht sehr viel Spaß hier zu rodeln, die Bahn steht noch eine Spur besser als bei der Premiere im November. Obwohl ich aus 13 raus etwas unsicher war, bin ich mit den beiden Läufen zufrieden.“
 
Das weitere Programm
Unmittelbar auf die Medaillenentscheidungen im Einsitzer folgt jene der Doppelsitzer (9.2), wo analog zum Weltcup zwei Läufe gerodelt werden. Bei der Olympiageneralprobe zu Saisonbeginn mussten sich Thomas Steu und Lorenz Koller lediglich den frisch gebackenen Gesamtweltcup-Siegern Toni Eggert und Sascha Benecken aus Deutschland geschlagen geben. Yannick Müller und Armin Frauscher belegten hinter den Letten Andris und Juris Sics Rang vier. Während das Duo ihre Premiere feiert, ist es für Steu/Koller nach Pyeongchang und Rang vier der zweite Olympiaeinsatz.
 
Abgerundet werden die Rodelbewerbe im Yanqing National Sliding Center mit der Team-Staffel, die seit 2014 im Olympischen Programm ist und am 10. Februar entschieden wird.