Rodler prolongieren Erfolgslauf

Österreichs Rodel-Asse starten in Winterberg mit vier Podestplätzen und kollektiver Stärke ins Neue Jahr.
 
Winterberg bleibt herausfordernd. Auch beim erstmals durchgeführten Neujahrs-Weltcup ließ die Eisqualität auf der Bahn im Sauerland aufgrund der Witterung mit Fortdauer der Rennläufe spürbar nach. Bei den Herren kam Johannes Ludwig am besten mit den Gegebenheiten zu Recht. Der Deutsche feierte nach Halbzeitrang drei seinen vierten Saisonsieg und verwies die Österreicher Nico  Gleirscher und Wolfgang Kindl auf die Plätze. Der Jüngere der beiden Gleirscher-Brüder, der in Durchgang eins eine überlegene Bestzeit aufgestellt hatte, hielt den Schaden auf der nachlassenden Bahn im Finale als letzter Starter in Grenzen und jubelte wie im Vorjahr über Rang zwei. Kindl der in Durchgang eins mit einer guten Linie überzeugen konnte, aber nicht wie gewohnt auf Speed kam, verbesserte sich mit der schnellsten Laufzeit im Finale um 15 Positionen. Jonas Müller, der sich 2019 an Ort und Stelle zum Sprint-Weltmeister gekürt hat, kam als drittbester Österreicher auf den starken fünften Rang. Olympiasieger David Gleirscher musste sich nach fehlerhaften Linien und mehreren Bandenberührungen mit Rang 14 begnügen, Reinhard Egger konnte den sechsten Saisonweltcup aufgrund eines Sturzes in Durchgang zwei nicht beenden.
 
Auch zwei ÖRV-Duos am Podest
Das Rennen der Doppelsitzer wurde von zahlreichen Stürzen überschattet und ließ auch absolute Top-Favoriten straucheln. Die Halbzeitführenden Toni Eggert/Sascha Benecken (GER) warfen das Rennen im Finale an der exakt selben Stelle weg, wie die Gesamtweltcup-Führenden und Zweitplatzierten nach Durchgang eins, Andris und Juris Sics (LAT). Die Gunst der Stunde nutzten Tobias Wendl und Tobias Arlt für ihren 46. Weltcupsieg. Die Deutschen teilten sich mit Thomas Steu und Lorenz Koller die Laufbestzeit im Finale und verwiesen die Österreicher um vier hundertstel Sekunden auf Platz zwei. Damit rodelte das ÖRV-Duo ihren vierten Podestplatz in Folge ein. Yannick Müller und Armin Frauscher erreichten nach drei Top-6-Platzierungen mit Rang drei ihr bestes Saisonergebnis und startetet damit ebenfalls nach Wunsch ins Neue Jahr. Juri Gatt und Riccardo Schöpf unterstrichen mit der fünftschnellsten Zeit in Durchgang eins neuerlich ihre Qualitäten und rundeten das starke Mannschaftsergebnis der Österreicher mit Rang sieben ab.
 
Der Neujahrs-Weltcup in Winterberg wird morgen mit der Entscheidung der Damen fortgesetzt und einer weiteren Team-Staffel abgerundet.
 
Stimmen:
Thomas Steu:
„Das Resultat ist glücklich zustande gekommen, im Normalfall wäre es heute mit dem Podest knapp geworden. Der erste Lauf war richtig schlecht, der zweite bis zum Labyrinth okay, dann haben wir zweimal quergestellt. Im Vergleich zur Performance in der Bahn war es am Start dafür wieder richtig gut. Da passt die Richtung, das stimmt uns sehr positiv. In der morgigen Team-Staffel gilt es ähnlich gut zu starten, aber besser zu rodeln.“
 
Yannick Müller:
„Wir haben uns gut auf die Bedingungen einstellen können, speziell der zweite Lauf war sehr stark und eine klare Steigerung im Vergleich zum Training und den Leistungen in den letzten Wochen. Wir haben damit die Vornominierung für Peking bestätigt, können ohne Ergebnisdruck weiterarbeiten und wollen das für weitere Materialtests nutzen.“
 
Nico Gleirscher:
„Die Bahn liegt mir, ich rodle gerne in Winterberg und habe das auch heute bewiesen. Ich bin mit der Leistung und dem Ergebnis sehr zufrieden, wir haben es von der Abstimmung her gut getroffen, die Leistung hat gepasst. Ich habe noch nicht so viele Einsätze in der Team-Staffel, von daher ist die Vorfreude auf morgen umso größer.“
 
Wolfgang Kindl:
„Ich glaube ich bin in Winterberg noch nie ein normales Rennen gefahren. Es kam aufgrund der warmen Temperaturen auch heute, wie es kommen musste, die späteren Nummern hat es einfach weggefressen. Ich habe gewusst, dass es im zweiten noch kippen kann, hätte mir aber nicht gedacht noch aufs Podest zu fahren.“
 
6. EBERSPÄCHER Rennrodel-Weltcup/Winterberg/Ergebnisse:

Doppelsitzer:

1.Tobias Wendl/Tobias ArltGER1:27.184
2.Thomas Steu/Lorenz KollerAUT+0.041
3.Yannick Müller/Armin FrauscherAUT+0.154
7.Juri Gatt/Riccardo SchöpfAUT+0.316


Herren:

1.Johannes LudwigGER  1:44.679
2.Nico GleirscherAUT+0.068
3.Wolfgang KindlAUT+0.181
5.Jonas MüllerAUT+0.304
14.David GleirscherAUT+0.615
DNFReinhard EggerDNF