Die modifizierte Igler Eiskanal stand heute neuerlich am Prüfstand. Als Reaktion auf die fehlgeschlagene Homologierung am vergangenen Wochenende wurde die adaptierte Olympiabahn von 1976 in den Kurven 13 und 14 mit zusätzlichen Holzbanden verengt, um so ein massives Abweichen von der Ideallinie zu verhindern. Zudem wurde intensiv am Eisausbau gearbeitet, um die Kurvenprofile zu optimieren.
Die getroffenen Maßnahmen wurden am Freitag getestet - neben Rodel-Welt- und Europameister Jonas Müller, der bereits am vergangenen Wochenende Testfahrten absolviert hatte, waren heute auch erstmals drei Mono-Bobs und ein Skeleton-Pilot in der Bahn.
Müller, der seinen ersten Versuch wie am Wochenende zuvor vom Junior-Start in Angriff nahm, hatte im neuralgischen Streckenabschnitt neuerlich grobe Linienprobleme und kassierte wieder zwei harte Banden. Der Vorarlberger entschied nach dem Videostudium und Rücksprache mit den ÖRV-Trainern vor Ort keinen weiteren Versuch zu unternehmen. Darüber hinaus wurde seitens des Österreichischen Rodel-Verbandes entschieden, von der weiteren Homologierung Abstand zu nehmen. Die nächsten Schritte liegen nun beim Internationalen Rodel-Verband (FIL) und den Bahnbetreibern.
Stimmen:
Jonas Müller:
„Wir wollen alle unbedingt einen Heim-Weltcup, aber wir können es nicht erzwingen und müssen ehrlich bleiben. Von den Kurven 13 und 14 geht eine zu große Verletzungsgefahr aus. Ich hatte auch heute einen harten Einschlag, nicht auszudenken, wenn ich von weiter oben starte und mit wesentlich mehr Geschwindigkeit unterwegs bin. Die Bahn freizugeben wäre aus meiner Sicht im Augenblick unverantwortlich.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Wir hatten angeführt von Rene Friedl ein erfahrenes fünfköpfiges Trainerteam an der Bahn, um die Situation bestmöglich einschätzen zu können. Das Feedback aus Igls war leider nicht gut. Wir werden unsere Sportler nicht einem derart hohen Verletzungsrisiko aussetzen, das wäre unverantwortlich.“
Markus Prock (ÖRV-Präsident):
„Unsere Befürchtungen sind leider wahr geworden, es ist ein Desaster für den Sport und die Region. Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Bahn zu sanieren, jetzt ist sie für uns nicht befahrbar. Es wird jetzt einen wohl gröberen Eingriff brauchen, das wirft natürlich viele Fragen auf, zumal es um sehr hohe Investitionen geht.“
Rodler schaffen Kurven nicht
