Rodler steigen vom Schlitten

Nach acht WM-Medaillen sowie 14 Siegen und insgesamt 37 Podestplätzen im Weltcup haben Österreichs Rodel-Asse die Saison mit einer intensiven Testwoche in La Plagne ausklingen lassen.
Nach Ostern werden die Ärmel wieder hochgekrempelt.
 
Sich mit der Olympiabahn von 1992 schnell anfreunden, Trainingskilometer „fressen“ und Material testen was geht – so die Devise an den letzten fünf Bahntagen vor der eisfreien Zeit, gerodelt wird erst wieder Anfang Oktober. Die erfassten Daten und Eindrücke, es folgen noch Tests im Windkanal, fließen nun in die Materialentwicklung und den Schlittenbau. Parallel dazu bestimmen das allgemeine Athletiktraining in Innsbruck und startspezifische Spitzen den Fahrplan der kommenden Monate. Aufgelockert wird das Programm durch bewusste Tapetenwechsel, unter anderem sind Trainingskurse am Gardasee in Faak, oder Lanzarote geplant. Der offizielle Start in die Saisonvorbereitung erfolgt am 11. April 2023. Bis dahin sind die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler zwar nicht gänzlich trainingsbefreit, aber vergleichsweise im Schongang unterwegs.
 
FIL präsentiert Sportkalender 2023/2024
Kaum ist die Saison beendet, laufen auch seitens des Weltverbandes die Planungen für den bevorstehenden Weltcup-Winter auf Hochtouren. Der Auftakt ist im Dezember mit zwei Entscheidungen in Nordamerika geplant, nach Weihnachten rücken die deutschen Bahnen in den Fokus. Im Anschluss an die Weltmeisterschaft (26.-28.01.2024) und einem weiteren Weltcup in Altenberg, gastiert der Rodel-Tross Mitte Februar in Igls. Das Weltcupfinale geht mit gleich zwei Rennen im lettischen Sigulda über die Bühne. Höhepunkt für die 15- bis 18-Jährigen sind die Olympischen Jugendspiele, die ab dem 19. Januar 2024 in Südkorea ausgetragen werden.

FIL Kalender
 
Stimmen:
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Neben dem rodlerischen Reiz, sich eine neue Bahn erarbeiten zu müssen, standen in La Plagne ganz klar die Materialtests im Vordergrund. Es galt herauszufinden, welche Details wir wie weiterentwickeln, um die kommenden Monate möglichst strukturell und effektiv gestalten zu können. Die Verhältnisse vor Ort waren perfekt, die Stimmung sehr positiv, jetzt kehrt bewusst etwas Ruhe ein. Nach Ostern starten wir dann mit der Vorbereitung auf die kommende Saison. Was den Weltcupkalender für 2023/2024 betrifft, würden wir uns weniger Doppelveranstaltungen und mehr Internationalität wünschen. Wir werden hier auf alle Fälle noch Gespräche mit den Verantwortlichen seitens der FIL suchen.“
 
Selina Egle:
„Lara war letztes Jahr in La Plagne im Einzel-Weltcup der Juniorinnen am Start, auf dem Doppelsitzer war es unsere Premiere auf dieser Bahn. Es war wichtig, hinten raus noch einmal so viel wie geht zu rodeln, die Einheiten waren absolut positiv. In den beiden Wochen bis zum offiziellen Trainingsauftakt werden wir unser individuales Programm durchziehen, gleichzeitig gilt es Energie zu sammeln, um fit für das Sommertraining zu sein. Wir müssen uns am Start unbedingt steigern, gerade im Athletikbereich wartet jede Menge Arbeit auf uns.“
 
Nico Gleirscher:
„Auch ich war das erste Mal in La Plagne, habe aber mittlerweile ausreichend Erfahrung, um mich auf einer neuen Bahn schnell zu Recht zu finden. Wir haben zunächst einige Kufen-und Aufhängungstests gemacht, dann eine neue Wanne ausprobiert, es ist auf jeden Fall einiges weitergegangen. Jetzt gilt es ein wenig Abstand zu finden und die Saison gedanklich Revue passieren zu lassen, in zwei Wochen geht es bereits wieder los.“