Zwischen Himmel und Hölle

Am kommenden Wochenende steht für die Kunstbahnrodler mit dem Weltcup in Winterberg die letzte Punktejagd vor der Weihnachtspause auf dem Programm. Die Erinnerungen an die Veltins-Eisarena fallen aus ÖRV-Sicht weniger gut, bis hervorragend aus.
 
In der Vorsaison haben die Österreicher den Eiskanal im Sauerland aufgrund der schlechten Bahnverhältnisse, teils bedingt durch die Witterung im Vorfeld, als nicht weltcuptauglich und zu gefährlich eingestuft und wie die deutschen Doppelsitzer und das US-Team auf den Start verzichtet. Wesentlich erfreulicher verlief die Weltmeisterschaft 2019, wo die ÖRV-Asse in Winterberg gleich vier Medaillen in den Einzeldisziplinen abräumten. Jonas Müller triumphierte im Sprint, Reinhard Egger jubelte über die Silbermedaille im Disziplinenrennen und Thomas Steu/Lorenz Koller eroberten in beiden Disziplinen Bronze. Zum Drüberstreuen gab es für die ÖRV-Auswahl WM-Silber im Team-Staffel-Bewerb.
 
129 Athletinnen und Athleten aus 21 Nationen haben für den Eberspächer Rennrodel-Weltcup in Winterberg gemeldet. Am Samstag (19.12.) stehen die Entscheidungen der Doppelsitzer und Damen auf dem Programm, am Sonntag folgen die Läufe der Herren und ein weiterer Sprint-Weltcup. Hannah Prock und die Doppelsitzer Juri Gatt/RiccardoSchöpf müssen ihre Weltcuptickets über den Nationencup (18.12.) lösen, der Rest der ÖRV-Mannschaft ist für die bevorstehende Punktejagd gesetzt.
 
Stimmen:
Jonas Müller:
„Winterberg ist für mich Himmel und Hölle zu gleich. Ich bin hier schon oft gestürzt, habe nicht viele Rennen ins Ziel gebracht. Dafür ist mir mit dem WM-Titel aber auch ein echter Volltreffer gelungen. Die Bahn steht in diesem Jahr brutal gut, trotzdem bleibt die Materialabstimmung in Winterberg eine spezielle Herausforderung. Sollte am Sonntag tatsächlich Regen kommen, wird es zu einer Lotterie. Genau darauf müssen wir uns im Training vorbereiten. Ich werde noch einiges testen und hoffe auf ein schnelles Gesamtpaket.“
 
Lorenz Koller:
„Das Wetter ist aktuell kaum einzuschätzen, das macht die Abstimmung in Richtung Rennen sehr schwierig. Prinzipiell liegen uns Gleiterbahnen ganz gut, wir werden in den verbleibenden Trainingsläufen noch einiges probieren und gehen die Aufgabe mit viel Selbstvertrauen und voller Konzentration an.“
 
Yannick Müller:
„Wir fahren im Doppelsitzer das erste Mal in Winterberg, stehen vor der Herausforderung uns die Bahn in lediglich sechs Trainingsläufen erarbeiten zu müssen. Im Einsitzer bin ich immer sehr gerne hier gerodelt, ich mag es, wenn man den Schlitten laufen lassen kann. Die ersten Trainingsläufe haben sich gut angefühlt, wir wollen den Schwung mitnehmen und im Idealfall an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen.“
 
Reinhard Egger:
„Mir hat zuletzt etwas der Speed gefehlt, ich bin deshalb auf die Olympiaschiene von 2018 gewechselt, die wir etwas adaptiert haben. In Winterberg braucht es vor allem Gefühl, das liegt mir. Die Bahn steht in diesem Jahr wirklich sehr gut, mal schauen, ob das Wetter mitspielt.“
 
Nico Gleirscher:
„Das Material ist am Punkt, der Speed passt, aber ich muss einfach mehr Konstanz in meine Läufe bringen. Mein Ziel für Winterberg ist zweimal voll zu treffen, wenn das gelingt, bin ich bei der Musik dabei. Die Bahn liegt mir, bei meinem letzten Weltcuprennen 2018 bin ich im Sprint Dritter geworden.“
 
Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor):
„Nach den doch sehr großen Problemen im Vorjahr, ist der Bahnausbau diesmal ausgezeichnet, die Veranstalter geben sich viel Mühe, die Bahn steht sehr gut da. Leider spielt das Wetter im Augenblick nicht ganz mit, aber darauf müssen sich alle Teams einstellen. Ich erwarte einen interessanten Wettbewerb, wo gewisse taktische Dinge hinsichtlich Abstimmung eine große Rolle spielen können.“

Zeitplan/Winterberg:

Samstag, 19. Dezember8:55Doppelsitzer/1. Lauf
 10:152. Lauf
 11:50Damen/1. Lauf
 13:!52. Lauf
Sonntag, 20. Dezember8:25Herren/1. Lauf
 10:002. Lauf
 12:00Sprint/Doppelsitzer
 12:45Sprint/Damen
 13:25Sprint/Herren