Aktuelles vom Österreichischen Rodelverband

FORMCHECK IM OLYMPIAKANAL

Österreichs Kunstbahn-Asse schließen die Vorbereitung auf die Olympia-Saison im Eiskanal von Pyeongchang ab. Der Weltcup startet am 18./19. November in Igls.

Österreichs Kunstbahn-Asse schließen die Vorbereitung auf die Olympia-Saison im Eiskanal von Pyeongchang ab. Der Weltcup startet am 18./19. November in Igls.

Zwei, drei Wochen nichts tun und die Seele baumeln lassen - mehr an Erholung und Abstand war für Österreichs Top-Rodler auch in diesem Sommer nicht drinnen. Das individuelle Grundlagen-Ausdauer-Training schloss nahtlos an die vergangene Saison an, ebenso wie die Tüftelei am Material. Es folgten medizinische Checks und der Start der Teamvorbereitung, Anfang Mai. Neben dem schweißtreibenden Athletiktraining absolvierten die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl Sommerrodel-Lehrgänge in Zwickau und Innsbruck, sowie spezielle Starttrainings.

Anfang Oktober kehrten Doppel-Weltmeister Wolfgang Kindl und Co. auf das Eis zurück. Der Trainingswoche in Lillehammer (NOR) folgten weitere im lettischen Sigulda sowie auf den deutschen Bahnen in Oberhof und Altenberg. Das milde Herbstwetter sorgte da wie dort für keine optimalen Bahnverhältnisse und einige Stürze, die mit Ausnahme von Jonas Müller glimpflich ausgingen. Den Vorarlberger erwischte es dafür umso schwerer, Müller brach sich in Oberhof die Speiche und muss bis zu drei Monate pausieren.

29 NATIONEN NEHMEN FAHRT AUF

Mit 20 Trainingstagen im Gepäck geht es am Dienstag (31.10.) für 13 ÖRV-Athleten und 7 Betreuer nach Pyeongchang, wo im Alpensia Sliding Centre zehn Trainingstage auf dem Programm stehen. 66 Herren, 52 Damen und 32 Doppelsitzer aus 29 Nationen sind für den letzten Test auf der Olympiabahn gemeldet. Der 1344 Meter lange Eiskanal, auf dem im vergangenen Februar erstmals um Weltcuppunkte gerodelt wurde, genießt einen tückischen und durchaus gewöhnungsbedürftigen Ruf. Ewig lange Kurven wechseln sich mit kurzen, knackigen Richtungsänderungen ab. Als Schlüsselstellen gelten die Kurve zwei und neun, sowie die Einfahrt zum Bergauf-Stück unmittelbar vor der Zieldurchfahrt.

WELTCUP-AUFTAKT MIT HEIMSCHLÄFER

Fünf Tage nach der Rückkehr aus Asien startet in Igls der Weltcup. Der Bonus von gesonderten Trainingstagen auf der Heimbahn fällt für die ÖRV-Athleten damit heuer weg. Auf Igls folgen die Weltcup-Rennen in Winterberg und Altenberg, vor Weihnachten wird noch zweimal in Übersee gerodelt. Im Neuen Jahr geht es traditionell am Königssee weiter, es folgen die Entscheidungen in Oberhof und Lillehammer, sowie der Weltcup in Sigulda, wo neben der Punktejagd auch die Vergabe der EM-Medaillen auf dem Programm steht. (siehe Rennkalender 2017/18)

Stimmen:

Rene Friedl/ÖRV-Cheftrainer:

„Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden, die Stimmung ist gut, die Eindrücke sind soweit positiv, der einzige Wehrmutstropfen ist der Ausfall von Jonas Müller. Wir haben heuer mit dem Eistraining um eine Woche früher begonnen und trotz der nicht immer optimalen Rahmenbedingungen unsere Hausaufgaben gut erledigen können. Punkto Materialentwicklung haben wir den Prozess, der nach den Olympischen Spielen von Sotschi eingeleitet wurde, fortgesetzt und unsere Top-Fahrer mit neuen Schienen ausgerüstet. Jetzt gilt es an den letzten Schrauben zu drehen, Mensch und Material optimal auf die Gegebenheiten in Pyeongchang einzustellen. Wir müssen am Start noch zulegen, wollen konzentriert und zielstrebig an die Sache herangehen und mit guten Fahrten Selbstvertrauen tanken.“

Wolfgang Kindl:

„Der Sommer war kurzweilig, wir haben in sämtlichen Bereichen hart und gut gearbeitet und den Schwung ins Eistraining mitgenommen. Die Bahnverhältnisse waren leider selten optimal, trotzdem bin ich gut ins Rodeln gekommen und denke, dass die Richtung stimmt. Beim Material habe ich lediglich Kleinigkeiten modifiziert, ich weiß, dass der Grundspeed passt und mein Paket funktioniert. Der einzige Störfaktor ist ein leichter Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich, nichts Schlimmes, aber eben lästig. Auf das Rodeln hat es keinen Einfluss, beim Start ist es aber nicht optimal. Das Ziel ist die Fitness und Form bis Februar auf den Punkt zu bringen und bei den Olympischen Spielen eine Medaille zu holen. Entsprechend wichtig werden die kommenden Tage.“

Georg Fischler:

„Wir sind im vergangenen März mit jeder Menge neuer Ideen in die Werkstatt und haben den Sommer über viel Zeit und Energie in einen neuen Schlitten gesteckt. Die ersten Versuche auf Eis waren dann allerdings ernüchternd. Wir sind nicht wie erhofft ins Fahren gekommen, wollten nicht auf Kosten des Rodeltrainings weiter experimentieren und haben deshalb wieder auf Altbewährtes zurückgegriffen. Das ist einerseits bitter, weil der Prozess richtig zeitaufwendig und auch kostenintensiv war, auf der anderen Seite haben wir nichts unversucht lassen und wieder einiges dazugelernt. Für die kommenden Trainingstage in Südkorea gilt es so schnell wie möglich rein zu kommen und Stabilität in unsere Fahrten zu bringen. Nachdem das Wetter in der bisherigen Vorbereitung nicht wirklich mitgespielt hat, hoffen wir auf gute Eisverhältnisse, es werden mit Sicherheit sehr spannende Tage, zumal es der erste Vergleich mit der internationalen Konkurrenz ist."