Österreichs Kunstbahn-Asse schrammen am ersten Tag der Olympia-Generalprobe in Pyeongchang knapp am Podest vorbei. Die  Zwischenbilanz fällt dennoch positiv aus.

Der 1376 Meter lange Eiskanal in der Bergregion von Daegwalnyeong-myeon genießt einen durchaus herausfordernden Ruf. Fehlender Anpressdruck und die technischen Schwierigkeiten machen die Kantengeometrie und generelle Materialabstimmung zum Balanceakt. Als Knackpunkt und Schlüsselstelle gilt die Kurve neun, der Ausfahrtswinkel auf die anschließende Gerade, in der zwei Ecken eingebaut sind, trennt die Spreu vom Weizen.

In der Doppelsitzer-Konkurrenz müssen sich die heimischen Schlitten lediglich der Konkurrenz aus Deutschland beugen, die angeführt von Toni Eggert und Sascha Benecken einen Dreifach-Erfolg einrodeln. Peter Penz und Georg Fischler, die sich nach der WM-Silberfahrt von Innsbruck eine Auszeit genommen haben, werden bei ihrem Renn-Comeback starke Vierte, die U-23-Weltmeister Thomas Steu und Lorenz Koller, zur Halbzeit auf Rang zwei, unterstreichen mit Platz fünf ebenfalls ihre Qualitäten.

Bei den Damen setzt sich die Russin Tatyana Ivanova, vor den Deutschen Natalie Geisenberger und Julia Taubitz durch, Birgit Platzer gelingt mit der viertschnellsten Laufzeit in Durchgang eins und Gesamtrang fünf eine starke Vorstellung. Madeleine Egle darf sich über Rang 16 und ihre beste Platzierung im Weltcup freuen, Miriam Kastlunger verpatzt in beiden Läufen die Schlüsselstelle und muss sich mit Rang 22 begnügen.

Am Sonntag folgt zunächst die Entscheidung im Einsitzer der Herren, für die neben Doppel-Weltmeister Wolfgang Kindl auch Armin Frauscher und Reinhard Egger qualifiziert sind. Abgeschlossen wird die Olympia-Generalprobe mit der Team-Staffel.

Stimmen:

Georg Fischler:

„Leider ist es heute nicht ganz ohne Drift gegangen, speziell im ersten Lauf waren die Füße zu oft am Eis. Schade, denn das Podest wäre definitiv drinnen gewesen. Dennoch sind wir nicht unzufrieden, wir haben gesehen, dass das Material läuft und wissen wie die Linie funktionieren kann. Fakt ist, das die Kantenabstimmung ein extrem schmaler Grat ist, hier heißt es die richtige Balance zwischen Sicherheit und Geschwindigkeit herauszuarbeiten. Wir nehmen jede Menge Learnings mit, morgen heißt es noch einmal alles aufzusaugen und dann im Sommer die richtigen Schlüsse aus den gesammelten Erfahrungen zu ziehen.“

Thomas Steu:

„Wir haben bereits im Training einige starke Fahrten gezeigt, auch heute war sehr viel Gutes dabei. Speziell der erste Lauf war am Punkt, im zweiten Durchgang waren dann leider ein paar Rutscher drinnen. Wir haben am Podest angeklopft, klar ist es ärgerlich, dass es nicht ganz aufgegangen ist, trotzdem nehmen wir sehr viel Positives mit. Die Bahn taugt uns, das Material passt auch, wir haben unseren Aufwärtstrend weiter bestätigt und bleiben auf einem guten Weg.“

Ergebnisse:

Doppelsitzer:

Damen: